Der Weinrieder.
Friedrich Rieder produziert keinen "Brünnerstrassler"
Im oft geschmähten Weinviertel kann man auch international erfolgreiche Weine produzieren. Helmut O. Knall besuchte einen Vorzeigebetrieb.
Nur 50 Kilometer nördlich von Wien liegt Kleinhadersdorf. Hierher verirren sich kaum Weintouristen, denen man in der Wachau oder der Steiermark kaum mehr entrinnen kann. Hier ist es beschaulich und ruhig.
Auch Friedrich Rieder ist eher der leise Typ. Er ist keiner, den man ständig in den Medien findet. Keiner, der sich ständig aufplustert, er lässt seine Weine wirken. Erst, wenn er merkt, dass einem seine dichten und komplexen Tropfen munden, "Macht er auf" und beginnt zu erzählen. Da merkt man dann seine Liebe zu seinem Beruf und versteht plötzlich warum seine Weine "singen".
"Das Weinviertel hat in Österreich immer noch einen schlechten Ruf, wenn ich bei Passau aber die Grenze überschreite, sind die Spielregeln gleich", erklärt der "Weinrieder", wie er genannt wird, seine Export-Offensive. Und fährt fort: "Bei uns drehen sich die Weine nicht so schnell wie in der Steiermark, daher muss ich Weine machen, die halten". Seine Zielsetzung sind dichte, komplexe Weine, wie sein Weissburgunder Birthal.
Ein Wein von sehr kalkreichen Böden, was für Weissburgunder vorteilhaft ist, fruchtig, nussig und dicht mit einem schönen Säurespiel, vielleicht einer der elegantesten Burgunder Österreichs.
Auf besten Süd- und Südwest-Lagen mit lehmigem und lössigem Terroir baut er Riesling, Weissburgunder und Chardonnay an. Die typische Leitsorte der Gegend, der Grüne Veltliner, kam erst vor drei Jahren durch die Erfolge im Export und die Nachfrage dazu. Nicht vordergründig fruchtige Weine sind seine Stärke, sondern Weine, die nach zwei, drei Jahren Flaschenreife ihr wahres Können ausspielen. "Auf Exportmärkten wie Dänemark, Holland, Deutschland und der Schweiz werden reifere Weine getrunken, das kommt unserem Stil sehr entgegen" erklärt der "Weinrieder" und erzählt schmunzelnd von seinen Urlauben, die immer auch in Weinregionen geführt haben: "Ich beschäftige mich Tag und Nacht mit Wein, meine Frau wird mich irgendwann auf die Strasse setzen. Heuer geht es nach Sylt, wo ich meine Weine präsentieren werde, während meine Familie ins Wasser geht".
"In der Gegend um Poysdorf gibt es immer noch hauptsächlich Fassvermarkter, daher gibt es viele alte Reben, auf die man zugreifen kann, gute alte Veltliner-Klone" erzählt Friedrich Rieder weiter und man merkt ihm an, wie sehr er sich über die Auszeichnungen, wie seine Weine international bekamen freut. Speziell seine Süssweine, mit denen er gezeigt hat, dass das nicht nur die Domäne der Burgenländer sein muss, erreichten höchste Auszeichnungen, zuletzt in Hamburg, wo er gleich fünffach ausgezeichnet wurde: "Ich habe zwei Jahre fast nichts geschlafen, aber jetzt hat sichs ausgezahlt".
Bleibt zu wünschen, dass sich viele Weinviertler ein Beispiel nehmen und dem Weinrieder in Sachen Qualität folgen.
Weingut Weinrieder. Friedrich Rieder, A-2170 Kleinhadersdorf, Untere Ortsstrasse 44. Tel. +43(0)2552/2241, Fax +43(0)2552/3708
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